GRÜNE werfen Lufthansa falsches Spiel vor – Verlegung von Frachtkapazitäten und Arbeitsplätzen schon lange geplant – Anwohner und Mitarbeiter nicht gegeneinander ausspielen

„Der Angriff der Lufthansa auf den kürzlich gerichtlich festgestellten notwendigen Schutz der Nachtruhe zeugt an sich schon von großer Rücksichtslosigkeit gegenüber den Anwohnern des Flughafens", kritisiert Peter Schneider, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Offenbacher Rathaus, das Verhalten der Airline. „Aber die wiederholte Behauptung ein wirksames Nachtflugverbot zwinge die Lufthansa plötzlich zur Verlagerung von Frachtkapazitäten nach Leipzig und zum Job-Abbau in Frankfurt schlägt dem Fass den Boden aus", stellt Peter Schneider fest.

„Dies ist eine maßlose Übertreibung bzw. Falschdarstellung der Lufthansa-Manager, um von den intern längst geplanten Umstrukturierungen, die auch mit Verlagerungen von Jobs ein-hergehen, abzulenken. Und: bereits jetzt hat Lufthansa Cargo wegen der Wirtschaftskrise für die 2600 Beschäftigten in Deutschland bis Ende Februar kommenden Jahres Kurzarbeit angemeldet und in der Cargo-Sparte wird seit März 2009 kurzgearbeitet", verweist der Fraktionsvorsitzende auf Informationen der Airline selbst.

Genau wie die Post den Nachtpoststern weitgehend durch LKW ersetzt, erwarten die GRÜNEN, dass auch die Lufthansa Transporte innerdeutsch teilweise auf die Strasse oder Bahn verlagert und die Frachtabfertigung bald zum großen Teil in Leipzig abwickelt. „Man darf davon ausgehen, dass die Lufthansa, die bereits im September 2007 in Leipzig die Firma Aero Logic gründete, generell und zwar seit 2005 den Gedanken hegt, komplett mit ihrer Frachtzentrale nach Leipzig zu gehen", prognostiziert Schneider.

Aus Informationen, die der GRÜNEN Fraktion vorliegen, geht dies eindeutig hervor aber auch aus gut zugänglichen öffentlichen Quellen kann dies jeder herauslesen. Der Lufthansa, die von Anfang an vehement für den Ausbau eintrat, war ebenso von Anfang an klar, dass der Ausbau mit einem Nachtflugverbot verbunden sein soll. Dies war nach Meinung der GRÜNEN für jedermann bis zu Kochs Wortbruch, der mit der Planfeststellung manifestiert wurde, ersichtlich.

„Es ist traurig aber wahr, die Lufthansa verfolgt offensichtlich die Absicht Mitarbeiter und An-wohner gegeneinander auszuspielen. Ich bin aber überzeugt, dass Mitarbeiter und Anwohner sehr wohl merken, dass Ihnen hier ein Bär aufgebunden werden soll. Wir verlangen von der Lufthansa mehr Mitverantwortung für die verfassungsrechtlich geschützte Unversehrtheit sprich Gesundheit und Lebensqualität der Menschen im Ballungsraum und mehr Respekt und Aufrichtigkeit gegenüber den eigenen MitarbeiterInnen", fordert Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN.

Edmund Flößer, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion, stellt klar: „Wirtschaft und Arbeitsplätze sind wichtig: aber sie dürfen weder durch schlechte Arbeitsbedingungen noch durch Mini-Löhne und schon gar nicht durch gesundheitsgefährdende Umweltbelastungen erkauft werden. Diese Zeiten sind zumindest nach Meinung der GRÜNEN vorbei."

 

 

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>