Koalition prüft Einführung eines Stadtteilmütterprojekts zur Intensivierung der Elternarbeit und Sprachförderung von Kindern

Die Koalition lässt auf Initiative von SPD und Bündnis90/Die Grünen die Einführung eines Stadtteilmütterprojekts prüfen. „Kinder aus bildungsfernen Schichten haben schlechte Chancen, einen soliden Schulabschluss zu erreichen. Die Ursachen hierfür hängen zum Teil mit Sprachdefiziten der Kinder zusammen, aber auch damit, dass Eltern mit ihrer Erziehungsarbeit überfordert sind“, so die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Gertrud Helduser. „Die Erweiterung der Elternarbeit und der Ausbau der Sprachförderung sollen die Bildungschancen dieser Kinder verbessern, indem Defizite bei der Sprachentwicklung frühzeitig erkannt und beseitigt werden.“

 

 

Im Rahmen des Projektes werden einzelne Mütter mit Migrationshintergrund aus den verschiedenen Offenbacher Stadtteilen zu Integrationslotsinnen für die Zusammenarbeit mit Eltern und den Offenbacher Bildungsinstitutionen qualifiziert. Aufgabe der Stadtteilmütter ist es, Müttern die Anforderungen des deutschen Bildungssystems zu erläutern, sie beim Kontakt mit Kita und Schule zu unterstützen und sie zu motivieren, hierfür die deutsche Sprache, beispielsweise in der VHS, zu erlernen. Gleichzeitig unterstützen die Stadtteilmütter Migrantenfrauen dahingehend, Verantwortung in der Spracherziehung ihrer Kinder zu übernehmen. Anhand von zweisprachigen Lehrmaterialien soll der Spracherwerb der Kinder in der Kita und zuhause mit den Eltern gefördert werden. „Es ist zu beobachten, dass Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund häufig mit zwei Halbsprachen, einem wenig differenziertem Wortschatz und ohne feste Sprachstrukturen aufwachsen. Der Erwerb einer Zweitsprache hängt elementar mit dem Erwerb von Sprachstrukturen in der Erstsprache zusammen. Deshalb halten wir es für sinnvoll, die Sprachkompetenz der Kinder durch die Zusammenarbeit zwischen Eltern und den Kindertagesstätten zu verbessern“, betont Sabine Groß, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen.

 

 

Da auch bei Kindern ohne Migrationshintergrund vermehrt Defizite in der Sprachentwicklung festgestellt werden, lassen die Koalitionsfraktionen den Magistrat prüfen, in welcher Form eine Ausweitung der Stadtteilmütter-Projekte auch auf Eltern ohne Migrationshintergrund erfolgen kann. Zur Finanzierung sollen Zuschüsse aus Landes-, Bundes- und Europamitteln in Anspruch genommen werden. Das Projekt der Stadtteilmütter wird bundesweit bereits seit einigen Jahren erfolgreich von verschiedenen Städten wie Essen, Berlin-Neukölln, Augsburg oder Recklinghausen praktiziert.



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