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01.10.15 –
"Es gilt das gesprochene Wort"
Frau Stadtverordnetenvorsteherin, sehr geehrte Damen und Herren,
ich war überzeugt, dass unser Antrag „Gleichberechtigung auf Offenbachs Straßen und Plätzen“ ohne viel Diskussion heute beschlossen wird, wegen unser aller Willen, Frauen in unserer alltäglichen Umgebung sichtbarer zu machen.“
Sie haben mich eines besseren, oder soll ich sagen schlechteren belehrt? Ich bin schon enttäuscht, was ich über die Beratungen und Diskussionen zu diesem Antrag in den Ausschüssen hören mußte.
Frau Stadtverordnetenvorsteherin, sehr geehrte Damen und Herren,
worum geht es? Der Anteil von Frauen in Deutschland liegt bei über 51 %, in Offenbach sind es 49,3 %
aber gleichzeitig sind Frauen in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch nicht entsprechend vertreten.
und wir wollen einen entscheidenden Beitrag leisten, Frauen, ihr Können, ihr Wissen, ihr Engagement in der Öffentlichkeit greifbarer zu machen als bisher.
in Offenbach gibt es 644 Straßen und Plätze, die meisten von ihnen haben neutrale Namen, aber
185 von den 644 sind nach Männern benannt und 28, ganze 28 nach Frauen.
Und sehen sie sich die Vorschlagsliste zur Straßenbenennung an, eine Frau…..
Frau Miltred Scheel ist noch auf der Liste
Und Frau Stadtverordnetenvorsteherin, sehr geehrte Damen und Herren,
ich wollte und ich kann den Satz nicht mehr hören: „Wir wollten ja, aber….. wir haben ja niemanden.“
Deshalb unser Antrag.
Im Moment erarbeitet eine Gruppe von Frauen darunter u.a. die Historikerin Uslular-Thiele zusammen mit der Frauenbeauftragten ein Buch über Offenbacher-Frauen, die sich Verdienste um die Stadt Offenbach erworben haben, darunter z. B. Frau Rosa Goldschmidt, in Offenbach geboren, Ärztin, Wissenschaftlerin, die ab 1941 die die Sozialarbeit der jüdischen Gemeinde Offenbachs regelte, 1942 nach Auschwitz deportiert wurde und 1949 für dort erklärt wurde.
Sie haben schon eine erkleckliche Anzahl von ehrenswerten, benennenswerten, aus der Vergessenheit zu holende Offenbacher Frauen gefunden. Das Ergebnis dieser Arbeitsgruppe sollten wir nutzen und diesen Frauen ein weiteres „Denkmal“ setzen mit der Benennung einer Straße, eines Platzes oder einer Brücke. Für mehr Gleichberechtigung im öffentlichen Raum in Offenbach!
Also
Frau Stadtverordnetenvorsteherin, sehr geehrte Damen und Herren, was spricht gegen unseren Antrag, ich finde nichts und erbitte daher ihr Zustimmung.
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