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10.06.15 –
Die Stadtverordnetenfraktion von Bündnis 90/Die Grünen drängt auf eine rasche Genehmigung des Hessischen Kultusministeriums für den im letzten Jahr durch die Stadtverordnetenversammlung verabschiedeten Schulentwicklungsplan der Stadt. Anlass sind die bildungspolitische Debatte in Hessen und der zunehmende Druck auf die weiterführenden Schulen der Stadt Offenbach.
„Aus meiner Sicht ist es unverantwortlich, die in einem langen Prozess erarbeitet Schulentwicklungsplanung der Stadt auf die lange Bank zu schieben. Hier muss Wiesbaden liefern. Wir brauchen endlich Planungssicherheit bezüglich der weiteren Schulentwicklung in Offenbach, damit uns durch steigende Schülerzahlen nicht die Versäumnisse einer benachbarten Großstadt passieren“, so Brigitte Koenen, Grüne Stadtverordnete und Ausschussvorsitzende Kultur, Schule und Sport der Offenbacher Stadtverordnetenversammlung.
Der Schulentwicklungsplan sieht die bildungspolitische Feinplanung für den Schulträger Stadt Offenbach vor, unter anderem die Umwandlung der Ernst-Reuter-Schule in eine integrierte Gesamtschule. Daneben soll eine stärkere Berücksichtigung der aktuellen städtebaulichen Entwicklung erfolgen.
Die GRÜNEN sehen in der von der Landesregierung beabsichtigten Einführung der Sekundarschulen lediglich einen zaghaften Schritt in Richtung längeres gemeinsames Lernen. Sie sprechen sich stattdessen für ein echtes zweigliedriges Schulsystem an weiterführenden Schulen in Offenbach aus, das neben den Gymnasien nur Gesamtschulen vorhält. So kann der Schulträger gewährleisten, dass alle Schüler die gleichen Rechte haben und gemeinsam in einer Gesamtschule unterrichtet werden können. Die dafür erforderlichen zusätzlichen Ressourcen müssen durch das Land bereitgestellt werden. Das zur Verteilung der Schülerinnen und Schüler zum neuen Schuljahr 2015/16 eingeführte Losverfahren für weiterführende Schulen werde zu gewissen Härtefällen führen, die systembedingt sind. Das staatliche Schulamt für Stadt und Kreis Offenbach war aufgrund juristischer Erfordernisse gezwungen, den bisherigen Verteilungsmodus durch das Losverfahren zu ersetzen.
Aus Sicht der GRÜNEN könnte dies durch die Umwandlung von weiteren Schulen in Gesamtschulen und eine Erweiterung der Schulen durch mobile Klassenraummodule an verschiedenen Standorten vermieden werden. Der Run auf die drei Gymnasien in Offenbach könnte so durch längeres, binnendifferenziertes und kompetenzorientiertes gemeinsames Lernen abgemildert werden.
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