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09.08.13 –
Knapp 20 Euro waren es, die sich im Körbchen der Geigenspielerin ansammelten, die vor dem alten IHK-Gebäude aufspielte. „Wovon sollen Künstler_Innen leben?“ lautete das Thema einer Veranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen und die erste Antwort kam aus dem Publikum: „Ich lebe nicht von der Kunst, ich lebe für die Kunst!“ So war es auch die Diskrepanz zwischen kreativer Freiheit des Künstlers und dem Zwang, damit Geld verdienen zu müssen, die den Diskussionsabend mit rund 50 Teilnehmern beherrschte.
Wozu braucht eine Stadt bzw. unser Land Künstler? Nach einer Filmvorführung und ersten Ergebnissen einer Studie aus Württemberg, die sich mit dieser Thematik befasste, kam es zur eigentlichen Diskussion. Agnes Krummwiede, selbst künstlerisch ausgebildet und damit kompetente kulturpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, forderte mehr Respekt von der Gesellschaft gegenüber der Kunst. So wird das Potential zum Gestalten in der Bildung viel zu wenig gefördert, Künstler zählen zur ärmsten Berufsgruppe Deutschlands. Kulturförderung, die sich nicht an Ergebnissen misst, Krankengeld ab den 1. Tag, bundeseinheitliche Honoraruntergrenzen oder Zahlung für Ausstellungen sind einige ihrer Forderungen an den Bund.
Dass wir ohne Kunst und Kultur eine arme Gesellschaft wären, ist für Wolfgang Strengmann-Kuhn, Direktkandidat der Grünen für Offenbach, unwiderlegbar. Er möchte nicht nur in Projekte, sondern auch in den Menschen investieren. Dazu zählen Garantierente und ein Grundeinkommen, das Künstlern die Existenzängste nimmt und ihnen mehr „Freiheit der Kunst“ statt Auftragswerke verspricht. Ein heißes Thema, das vom Publikum kontrovers diskutiert wurde. Von Künstlerseite wurde vor allem der Abbau bürokratischer und finanzieller Hürden gefordert. Ferner wurde beklagt, dass Fördermittel disproportional verteilt werden und damit viele Künstlergruppen unberücksichtigt bleiben. Dieser Abend verspricht also noch einiges zu bewirken!
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