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12.02.15 –
Die Stadtverordnetenfraktion der Offenbacher Grünen begrüßt den geplanten Test des Fluglärmpausenmodells am Frankfurter Flughafen. Erstmals in der Geschichte wird es ab dem 23. April für viele Menschen unter den Anflugstrecken versuchsweise bis zu 7 stündige Fluglärmpausen geben. Unter dem Strich könnten bis zu 24.000 Bürgerinnen und Bürger in Offenbach von dem neuartigen Anflugverfahren profitieren. Am frühen Morgen zwischen 05:00 und 06:00 Uhr im Süden und am späten Abend zwischen 22:00 und 23:00 Uhr im Norden bleiben dann einzelne Start- und Landebahnen ungenutzt.
„Solange weder mit der CDU - und das sei besonders betont – noch mit der SPD ein von sechs auf acht Stunden erweitertes Nachtflugverbot von 22:00 bis 06:00 im Hessischen Landtag durchsetzbar ist, sind wir für jede Form der Entlastung offen. Alles, was die Zahl der Menschen senkt, die unter Fluglärm leiden, ist hilfreich“, stellt der Grüne Stadtverordnete Edmund Flößer-Zilz klar.
Die Grünen räumen ein, dass „Lärmpause“ per Definition nicht „null Lärm“ bedeutet. Dass objektiv in der Summe mit weniger Lärm und örtlich begrenzten Entlastungen durch das Lärmpausenmodell zu rechnen ist, wird aber von Fachleuten bestätigt. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz meint, dass sich der Versuch lohnt. Den GRÜNEN erscheint daher die heftige Kritik von mancher Seite als etwas überzogen.
„Die genauen Entlastungs- und Belastungseffekte am Morgen und am Abend müssen über konkrete Messungen ermittelt werden. Wir werden uns die Ergebnisse nach einem Jahr sehr genau anschauen und die Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen. Zumindest für einen Test sollte man offen sein“, appelliert Flößer-Zilz, Vorsitzender des Ausschusses Umwelt, Planen und Bauen.
Trotz aller bekannten Einschränkungen, die zu verzeichnen sind, begrüßen die Grünen daher die Vereinbarung, die u.a. zwischen dem Hessischen Wirtschaftsministerium, dem Frankfurter Flughafen und der Deutschen Flugsicherung geschlossen wurde, als einen neuen Ansatz. Sie betonen jedoch, dass das Modell nur als Teil eines umfangreichen Bündels von Forderungen und Maßnahmen zu sehen ist, die dazu beitragen, den Fluglärm im Ganzen zu mindern. Zu erwähnen sind u.a.:
a) von der Intensität der Lärmemissionen abhängige Landeentgelte bis hin zu Landeverboten für besonders laute Flugzeuge
b) aktiver Schallschutz durch Umstellung der Flotten auf neue Maschinen mit halbierten Lärmemissionen (Beispiel Lufthansa)
c) steilere Anflugwinkel
d) Versetzung der Aufsetzschwelle auf der Südbahn um 1500m nach Westen
e) kontinuierlicher Sinkflug statt treppenstufenartiger Anflug
f) segmentiertes Anflugverfahren
g) schrittweise Erhöhung der Rückenwindkomponente
h) Lärmobergrenzen
i) Deckelung der Flugbewegungen
„Für uns Grüne bleibt – völlig unabhängig von allen ergänzenden Maßnahmen - ein achtstündiges Nachtflugverbot von 22:00 bis 06:00 Uhr unser eigentliches Ziel. Es wird unausweichlich, sollte ein Terminal 3 nicht zu verhindern sein. Bevor man das Lärmpausenmodell des Hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al Wazir im Vorhinein in Grund und Boden verdammt, sollte die Offenbacher SPD erklären, mit welchem Spitzenkandidaten sie in Hessen ein längeres Nachtflugverbot durchsetzen will, dann wäre die Kritik überzeugender. Zumal die Landes-SPD die Grünen keinesfalls bei einer Verhinderung des 3. Terminals unterstützen würde, im Gegenteil“, stellt Susanne Schmitt, Vorsitzende der Stadtverordnetenfraktion von Bündnis 90/Die Grünen klar.
Kategorie
Aktuelles Fraktion | Fluglärm | Presse Fraktion | Umwelt, Planen und Bauen
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