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20.07.12 –
Die Stadtverordnetenfraktion Bündnis 90 / Die Grünen nimmt die jüngst laut gewordenen Beschwerden über die „Verkehrssituation“ in der Fußgängerzone ernst. Fahrradfahrer steigen oft nicht vom Fahrrad ab, aber auch Auto- und Motorrollerfahrer und Lieferanten scheinen sich wenig um die Einschränkungen zum Fahren in der Fußgängerzone zu kümmern.
So kam es zur aktuellen Kritik zweier Ladenbesitzer am Kleinen Biergrund, die sich jedoch nicht nur gegen Fahrradfahrer richtet, sondern auch gegen Verstöße von Auto-, Motorrad- und Motorrollerfahrern. Es ist daher nicht angebracht, wie die GRÜNEN feststellen, die Fahrradfahrer als alleinige Missetäter hervorzuheben und anzuprangern. Einzelne Fälle der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer durch Radfahrer müssten jedoch streng geahndet werden. Zu Zeit gibt es für Fahrradfahrer noch zu wenig sichere Verbindungen in der Innenstadt, weshalb viele eher notgedrungen in die Fußgängerzone ausweichen, denn die Fußgängerzone deckt einen Großteil der Innenstadt ab. Mit dem Umbau des Marktplatzes sollte sich aber auch in diesem Punkt etwas verbessern.
„Insofern plädiere ich dafür, jetzt nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schießen“, so Edmund Flößer-Zilz, Stadtverordneter und Mitglied Im Ausschuss Umwelt, Planen und Bauen. „Der Radverkehr spielt eine große Rolle im Verkehrs- und Klimaschutzkonzept der Stadt. Es ist wichtig, keine aufgeheizte Stimmung oder gar ein Radfahrer-Bashing aufkommen zu lassen, sondern weniger Gefühle und mehr Objektivität walten zu lassen. Die Fraktion der Grünen wird sich daher innerhalb der Koalition für eine objektive Untersuchung bzw. Zählung des gesamten Verkehrsaufkommens in der Fußgängerzone einsetzen, um eine Datenbasis für weitere Maßnahmen zu schaffen“.
Eine ständige polizeiliche Überwachung der gesamten Fußgängerzone ist nach Auffassung der GRÜNEN jedoch weder machbar noch angemessen. Die Behörden sollten nach Meinung des Stadtverordneten Flößer-Zilz zunächst verstärkt informieren oder beraten. Je nach Ergebnis der Untersuchung müssen eventuell auch Regeln geändert, Zufahrtsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Denkbar sind für ihn beispielsweise per Funk oder Chipkarten gesteuerte versenkbare Poller an den Zufahrten, um den ganztags rollenden Auto- und Lieferverkehr einzudämmen. Eine Gewichtsbeschränkung für schwere LKW sei angesichts der Beschädigungen der Gehwegplatten ohnehin überfällig.
Ein echtes Fußgängerzonenflair kann sich nach Beobachtung der Grünen in der Frankfurter Straße weniger wegen der Fahrradfahrer, als vielmehr aufgrund des motorisierten Verkehrs kaum entfalten. Wer sich zur Mittagszeit in der Fußgängerzone aufhält, sieht regelmäßig ein- und ausfahrende Autos sowie Lieferfahrzeige. Insbesondere der Lieferverkehr mit tonnenschweren LKW wirkt sich hier störend aus.
„Man sollte nicht vergessen, dass die zahlreichen Fahrradfahrer, die die Innenstadt aufsuchen, auch treue Kunden sind, die regelmäßig und wohnortnah einkaufen. Sie nutzen nicht nur ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, sondern sie verhalten sich überwiegend rücksichtsvoll. Gegenüber Rowdys darf es aber kein Pardon geben“, stellt der GRÜNE Stadtverordnete Edmund Flößer-Zilz klar.
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