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16.04.12 –
Aus Sicht der grünen Stadtverordnetenfraktion führt die einseitige Entscheidung der Fraport AG, den Fluglärm auf den so genannten Abflugrouten 07 kurz und 07 lang zu Gunsten des Frankfurter Südens neu zu verteilen, zu einer zusätzlichen massiven Lärmbelastung für die Stadt Offenbach.
„Das können wir so nicht akzeptieren. Entscheidungen über eine neue Verteilung von Fluglärm können doch nicht einseitig von der Fraport AG auf Zuruf von irgendwelchen Interessenvertretern getroffen werden. Hier ist die Region gefragt. Wir setzen in dieser Frage auf regionale Kooperation statt auf Durchsetzung von Interessen einzelner“, so Peter Schneider, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Offenbacher Rathaus.
Nach Angaben der Fraport AG plant der Flughafenbetreiber bei Ostwetterlage eine Verände-rung der Verteilung startender Flugzeuge über die beiden Abflugrouten. Die Reduzierung oder gar Streichung der Verwendung der Route 07 kurz zugunsten der Variante 07 lang würde das Frankfurter Stadtgebiet bei Ostwetterlage erheblich vom Fluglärm entlasten, was zu Lasten des Offenbacher Stadtgebiets – insbesondere des Nordends und des Hafengebiets, aber auch von Bürgel und Rumpenheim - ginge.
„Für uns Grüne war immer klar, dass bei der Verteilung von Fluglärm alle betroffenen Kommunen beteiligt werden müssen. Hier müssen Volker Bouffier und die Hessische Landesregierung ihr Wort einer ernstzunehmenden Beteiligung aller betroffenen Kommunen einhalten. Weniger Fluglärm über Frankfurt bedeutet mehr Lärm in Offenbach, das bereits jetzt zu 80 % des Stadtgebiets unter Fluglärmschutzzonen leidet, ohne gefragt worden zu sein.“, so Peter Schneider. Er geht davon aus, dass sich der Magistrat in dieser Angelegenheit unverzüglich bei der Landesregierung zu Wort zu melden wird.
Mit Sympathie sehen die Grünen in Offenbach dagegen die geplante Einführung einer Abflugroute 07 ultralang, die allerdings frühestens 2014 Wirklichkeit werden könnte. Die 07 ultralang entlang der Autobahn A 3 könnte aus Sicht der Offenbacher Grünen zu einer gerechteren regionalen Verteilung des Fluglärms führen. Die Flugzeuge würden dann nicht über dichtbesiedeltem Stadtgebiet in Richtung Norden eindrehen.
„Offenbach wird sich auch in Zukunft in allen Gremien dafür einsetzen, den Fluglärm fair in der Region zu verteilen. Entscheidend ist für uns aber nach wie vor die Reduzierung des Lärms an der Quelle. Dafür müssen alle Optionen diskutiert werden, bis hin zur kompletten Verlagerung des Flugverkehrs im Inland auf die Schiene“, so Peter Schneider abschließend.
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