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02.02.17 –
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,
in der letzten Sitzung sprachen wir bereits über Kinderarmut. Und wir wissen alle, dass diese in Offenbach besonders groß ist. Kinderarmut geht in der Regel einher mit Bildungsarmut, auch diese ist ein großes Problem in Offenbach.
Wir behandeln hier die Anträge 155 (Städtische Museen) und 150, 150/1 (Erleichterung der Leseförderung für Kinder und Jugendliche gemeinsam, da sie beide wichtige Maßnahmen gegen Kinder- und Bildungsarmut darstellen.
Ich sage gleich: Wir haben auch gar kein Problem damit, dem SPD-Antrag zuzustimmen, der freien Eintritt für Kinder und Jugendliche im Stadt- und Klingspormuseum vorsieht, denn der Antrag ist sinnvoll und gut. Wir als Grüne hätten dem auch jederzeit schon früher gerne zugestimmt und wir freuen uns, dass die SPD in dem Bereich nun mehr Aktivität entwickelt.
Wie beim Antrag zur Leseförderung stellt der Antrag einen großen Fortschritt für die schulische Arbeit da, denn das Geldeinsammeln in Schulklassen ist wesentlich schwieriger in einer armen Stadt wie Offenbach, als sich das so manche*r vorstellt.
Wir als Koalition erlauben uns jedoch, noch eine kleine Ergänzung zur Abstimmung zu stellen: Wir wollen sicher gehen, dass die Besucherzahlen auch bei Nichtzahlern weiterhin erfasst werden. Damit stellen wir auch gleich sicher, dass unsere Maßnahme evaluierbar ist.
Nun zum Antrag zur Leseförderung: Hier möchten wir dem Änderungsantrag der SPD nicht zustimmen, sondern beim KOA-Antrag bleiben. Dieser sieht nur Kostenfreiheit für Kinder und Jugendliche vor und zielt darauf, auch andere eher finanzschwache Personen gruppen in einer neuen Satzung zu berücksichtigen.
Wir wollen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Kultur und Bildung erleichtern. Für erwachsene Menschen wie Sie und mich, die nicht nennenswert finanziell benachteiligt sind, ist das aus Sicht der Koalition nicht notwendig. Sonst müssten wir auch Theaterkarten kostenlos ausgeben und andere Dinge kostenfrei anbieten. Einige wenige Euros im Jahr sind für Erwachsene zumutbar. Wir würden uns auch als Schutzschirmkommune unglaubwürdig machen, wenn wir auf zumutbare Gebühren verzichten würden.
Wenn wir 25.000 Euro übrig hätten, würden uns Grünen glaube ich auch bessere und nach meiner Einschätzung nachhaltigere Maßnahmen einfallen: Wie wäre es, wenn wir den Bücherbus mehr Schulen anfahren lassen oder die Schulbibliotheken noch weiter ausbauen oder die Öffnungszeiten der Kinder- und Jugendbibliothek ausweiten würden? Die macht samstags nämlich schon um 13 Uhr zu. Das würde auch bei der Zielgruppe ankommen, die Leseförderung bzw. einen besseren Zugang zu Bildung am dringendsten braucht.
Meine Damen und Herren, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Anträge:
Erleichterung der Leseförderung für Kinder- und Jugendliche
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