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23.06.17 –
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste
ich nehme es gleich vorweg: Wir stimmen Ihrem Antrag zu. Ich denke, wenn die Opposition eine gute Idee hat, dann können wir das auch anerkennen und einfach mal „ja“ sagen.
Insofern will ich die Diskussion hier gar nicht künstlich aufblähen, denn dafür werden vermutlich noch andere Parteien hier sorgen, und wir haben heute andere weit strittigere Themen. Ich möchte Ihnen nur ein paar Gründe nennen, die aus unserer Sicht für die Zustimmung sprechen:
Einbürgerung ist erwiesenermaßen ein wichtiger Baustein zur Integration von Menschen. „In ist, wer drin ist“ könnte man auch sagen. Denn wer hier lebt und sich einbürgert, fühlt sich auch (eher) zugehörig, ist selbst bereit sich einzubringen und gesellschaftlich – oder politisch – zu engagieren. Leider sind die Zahlen aber rückläufig – seit 2012 um 35,2%. Es ist also wichtig, nach den Gründen zu fragen - in den Moscheevereinen, in selbstorganisierten Initiativen und Kulturvereinen, den Ausländerbeirat einzubinden und die WIR-Koordinatorin (Anna Violetta Sacaliuc). Die Vernetzung mit allen kommunalen Akteuren auf dem Gebiet der Integration ist von Bedeutung.
„Denn“ – ich zitiere hier Haci-Halil Uslucan, Wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für moderne Türkeistudien an der Uni Münster - „Denn wenn wir nicht wollen, dass Menschen vom zivilgesellschaftlichen Ausland gesteuert werden und von Politikern aus dem Ausland angesprochen werden, dann muss die hiesige Politik sie viel mehr ansprechen“
Die Landesregierung hat die Kampagne „Hessen und ich – das PASSt“ ins Leben gerufen, mit der für die Einbürgerung geworben wird, für uns ist das ein wichtiges Thema – nicht zuletzt, damit die „Arrival City“ für alle zu eine Stadt zum Bleiben wird.
Aus GRÜNER Sicht ist es absolut richtig, wenn Offenbach sich um Einbürgerungen bemüht. Es ist ja sozusagen eine Kern-Kompetenz dieser Stadt, deren Migrationsanteil bei 60% liegt. Das Freiwilligenzentrum Offenbach als Unterstützer für ein ehrenamtliches Patenprogramm einzubinden liegt auf der Hand. Wir haben einen engagierten Kreis an Ehrenamtlichen, die sich aus tiefer Überzeugung in unserer Stadt für Geflüchtete einsetzt. Darüber hinaus ist es mit der Unterstützung des Freiwilligenzentrums durch sein gut vernetztes und begleitendes Ehrenamtsmanagement möglich, Einbürgerungs-Begleiter oder –Paten zu motivieren, die selbst eine Einbürgerung durchlaufen haben und ihre Kompetenzen ehrenamtlich zur Verfügung stellen – sozusagen als Botschafterinnen und Botschafter für die „Stadt zum Bleiben“
Eine Stadt, die seit jeher von Zuwanderung profitiert hat und für deren Stadtgesellschaft es immens wichtig ist, dass Menschen sich beteiligen können, dass sie dort, wo sie leben und arbeiten auch politischen Einfluss nehmen können. Dies gilt es ins Bewusstsein zu rücken und Menschen für die Einbürgerung zu gewinnen.
Mit der vorliegenden Initiative Drucksache A 215 wird das hoffentlich leichter ermöglicht.
Vielen Dank
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