Grüne analysieren Wahlen und besetzen einige Ämter neu Für Offenbachs Grüne stand auf ihrer Mitgliederversammlung am vergangenen Montag das Thema ‚Wahlen‘ im Mittelpunkt. Sprecher Wolfgang Malik wurde in seinem Amt bestätigt und freut sich auf weitere zwei Jahre an der Spitze der Grünen Offenbach gemeinsam mit Sprecherin Birgit Simon. Gewählt wurden unter anderem auch die vier Beisitzenden. Außerdem wurde auf die vergangenen Wahlen zurückgeblickt. Zum OP-Artikel

08.10.13 –

Grüne analysieren Wahlen und besetzen einige Ämter neu

Wolfgang Malik als Sprecher bestätigt

Für Offenbachs Grüne stand auf ihrer Mitgliederversammlung am vergangenen Montag das Thema ‚Wahlen‘ im Mittelpunkt. Sprecher Wolfgang Malik wurde in seinem Amt bestätigt und freut sich auf weitere zwei Jahre an der Spitze der Grünen Offenbach gemeinsam mit Sprecherin Birgit Simon. Gewählt wurden auch die vier Beisitzenden. Frank Leithäuser (69, Pensionär) wurde erneut gewählt, während seine KollegInnen Susanne Völpel, Claudia te Brake und Hubert Prieur aus ihren Ämtern ausschieden. Neu dabei sind daher für die kommenden zwei Jahre Tobias Dondelinger (31, Student), Wanda Krautter (41, Politikwissenschaftlerin) und Sybille Schumann (45, Hydrologin). Für ein weiteres Jahr gewählt wurde die Kreisgeschäftsführerin Nata Kabir (26, Kunstpädagogin), die seit einem Jahr für den Kreisverband tätig ist. Ihr Vorgänger Ivan Greguric (35, Politikwissenschaftler) wurde zum BDK-Delegierten gewählt, der Offenbachs Grüne auf den Bundesparteitagen vertritt.

Dank an die Helferinnen und Helfer

In einem Rückblick auf die vergangenen Wahlen dankte der Vorstand den Helferinnen und Helfern, die im Wahlkampf vor Ort aktiv waren und dem Direktkandidaten Wolfgang Strengmann-Kuhn für sein Engagement. Es seien dank der Helfenden sehr viele Veranstaltungen, Aktionen, Infostände, Plakatierungen und vieles weitere geschultert worden. Strengmann-Kuhn war als Direktkandidat für den Wahlkreis 185 angetreten und zuvor für den Main-Taunus-Kreis im Bundestag vertreten gewesen. Trotz seines aussichtsreichen Listenplatzes hat er den Wiedereinzug in den Bundestag knapp verpasst.

Offenbachs Ergebnis liegt trotz Verlusten über dem Trend

Wolfgang Strengmann-Kuhn betonte, dass das Ergebnis vor Ort trotz Verlusten gut sei und deutlich über dem Trend liege. Aus seiner Sicht hätten bei der Bundestagswahl verschiedene Ursachen eine Rolle gespielt. Neben der Wahlkampagne bemängelt er auch das Fehlen der neun gewählten Schlüsselprojekte im Wahlkampf als großes Manko. Taktisch sei das Einschießen auf eine rot-grüne Koalition schwierig gewesen, während inhaltlich der libertäre Charakter der Grünen zum Beispiel beim Thema Fleischverbot völlig verloren gegangen sei. Im Gegensatz zu anderen Stimmen sieht Strengmann-Kuhn eine inhaltliche Neuorientierung nicht als Heilmittel. Soziale Themen fallenzulassen und sich rein auf sogenannte Kernthemen zu beschränken ist für ihn daher keine Lösung. Wirtschaft, Ökologie und soziale Gerechtigkeit sollten als eine Einheit gesehen und auch so kommuniziert werden.

Für Tarek Al-Wazir, Grüner Fraktionsvorsitzender im Landtag, ist in der Kommunikation zum Wähler vieles nicht optimal gelaufen. Aber man könne es nicht den Wählern anlasten, dass das Programm nicht verstanden wurde. „Der Wähler hat immer Recht!“, so der hessische Spitzenkandidat. Obwohl beinahe alles schief gegangen sei im Bundeswahlkampf, habe man es in den Bundestag geschafft. Das spreche für eine große Stammwählerschaft.

Bauchladensortiment statt Konzentration der Themen

Für ihn haben die Grünen Kernkompetenzen als Alleinstellungsmerkmale zu wenig im Mittelpunkt des Wahlkampfs gestanden. Statt einer Konzentration der Themen sei es ein Bauchladen gewesen. Seiner Ansicht nach sollten auch auf Bundesebene bei künftigen Wahlkämpfen Inhalte entscheiden und nicht mehr nur Rot-Grün als Perspektive angeboten werden.

Die Situation in Hessen bezeichnete Al-Wazir als schwierig. Es sei die gleiche Konstellation wie 2008, auch wenn es eine relative Mehrheit für einen Wechsel gäbe. Das Grüne Ergebnis in Hessen bewertet Al-Wazir als relativ gut, man habe sich vom Bund absetzen können und etwa 50.000 Hessen hätten grün im Land, aber nicht im Bund gewählt. Er müsse aber auch feststellen, dass das Thema Fluglärm in den entsprechenden Wahlkreisen kaum etwas bewirkt habe, die Direktmandate dort seien alle an die CDU gegangen – so geschehen auch in Offenbach.

Weite Wege für Schwarz-Grün in Hessen

Mit Bezug auf Koalitionsmöglichkeiten erklärt Al-Wazir die Gespräche seien im Gange. Dabei würden inhaltliche Punkte und die Frage was trägt und was trägt nicht, entscheiden. Letztlich könnte die Entscheidung auch für weitere Oppositionsarbeit fallen. Gefragt nach den Sondierungsgesprächen mit der CDU, sieht Al-Wazir als größte Konfliktpunkte den Flughafen und den Straßenbau. Es sei deutlich gewesen, dass die Wege weit seien, aber dennoch werde man die konstruktiven Gespräche fortsetzen.

Zum OP-Artikel