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30.08.19 –
Damit künftig keine Grabsteine aus Kinderarbeit mehr aufgestellt werden, haben Offenbachs Stadtverordnete beschlossen die Friedhofssatzung zu ändern. Künftig muss ein Zertifikat oder eine Erklärung vorliegen, die Kinderarbeit ausschließt. „Niemand will einen Grabstein, den ein Kind aus dem Fels gemeißelt hat“ ist sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Tobias Dondelinger sicher. Für die Käufer*innen ist die Herkunft der Steine in der Regel kaum nachvollziehbar und nicht das drängendste Thema in einer Trauersituation. Die Intransparenz der Handelswege soll daher grundsätzlich beendet werden.
Über die Hälfte der Grabsteine, die in Hessen aufgestellt werden, kommen aus Indien und China. Dort arbeiten schätzungsweise 100 bis 150 Tausend Kinder in Steinbrüchen. Für Dondelinger zeigen die Daten: „Es geht hier um ein tatsächliches Problem und echtes menschliches Leiden, das wir möglicherweise mit unserem Handeln hier mitverursachen. Wir Grünen stehen für die Grundhaltung: Global denken, lokal handeln.“ Zwar könne man die Welt nicht allein retten, aber man könne hier in Offenbach seinen Beitrag dazu.
Ermöglicht wird die Änderung aufgrund einer veränderten Gesetzgebung auf Landesebene. Seit 1.3.2019 haben Kommunen die Möglichkeit Grabsteine aus Kinderarbeit zu verbieten und nutzen diese zunehmend. „Wir hoffen, dass noch viele Kommunen das nutzen werden, denn jede Kommune mehr erhöht die Aufmerksamkeit auf die Steinbrüche und den Druck auf die Handelskette“ so Dondelinger abschließend.
FR-Artikel vom 30.8.19 Offenbach: "Grabsteinkauf mit gutem Gewissen"
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