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31.01.18 –
Die plötzliche Meldung vom Dienstag zum angeblichen Aus für verlängerte Kita-Öffnungszeiten kam für Offenbachs grüne Fraktion unerwartet und entspricht nicht dem aktuellen Sachstand. „Natürlich wissen wir um den Erziehermangel, trotzdem verfolgen wir das Projekt weiterhin mit Nachdruck,“ erklärt die grüne Stadtverordnete Susanne Schmitt. Die grüne Fraktion setzt sich weiter ein für die Umsetzung des Beschlusses der Stadtverordneten für erweiterte Kinderbetreuungszeiten. Für die flexiblen Kita-Öffnungszeiten von 6 bis 22 Uhr wird mehr Personal benötigt als in normalen Gruppen. Das ist auch aus Sicht der Grünen eine ambitionierte Aufgabe. „Die Stadt muss sich natürlich weiterhin und bestmöglich um Fachkräfte bemühen. Die Verwaltung kann zwar nicht zaubern, nach unserem Eindruck versucht sie aber ihr Möglichstes, um Erzieherinnen und Erzieher zu gewinnen,“ findet Schmitt. Beispielsweise würden bei allen neuen Stellen unbefristete Verträge angeboten und es wird verstärkt ausgebildet. Unter anderem gäbe es ein Gemeinschaftsprojekt mit der Käthe-Kollwitz-Schule. „Klar ist, dass wir in diesem Kitajahr nicht mehr werden starten können, auch wenn wir das gerne wollen. Aber das ist ganz sicher kein Grund, das Projekt abzuschreiben.“
In der aktuellen Berichterstattung wird auch immer wieder auf das Kindeswohl verwiesen. Aus Sicht der Grünen ist dem Kindeswohl aber kaum gedient, wenn Kinder in Armut aufwachsen. Derzeit lebt schließlich immer noch fast jedes dritte Kind in Offenbach in Armut. Der letzte Sozialbericht hat verdeutlicht, wie wichtig es wäre, mehr Frauen in Offenbach in Arbeit zu bringen, was aber nur mit passgenauen Betreuungsangeboten funktionieren kann. Damit würde das Familieneinkommen steigen und Kinder wären besser vor Armut geschützt. Gerade in niedrigeren Lohnsegmenten ist Schichtarbeit schlicht ein Fakt. Zu bedenken sind auch die Pendelzeiten zum Arbeitsplatz und zurück. Appelle an die Unternehmen, bei den Arbeitszeiten auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu achten, verhallen bisher meistens wirkungslos. „Als Kommune müssen wir uns deshalb dafür einsetzen, den Offenbacherinnen Arbeit zu ermöglichen. Am Ende sollen Eltern selbst entscheiden können, ob sie arbeiten gehen möchten. Das darf nicht daran scheitern, dass es keine passenden Betreuungszeiten in der Kita gibt, wenn diese notwendig und von den Eltern gewünscht sind. Im Gegensatz zur SPD halten wir es nicht für sinnvoll den Betreuungsrahmen an einem Tag zu wechseln,“ so Schmitt. Die SPD wünscht sich eine Zusatz-Betreuung im Rahmen von Tagespflege. Für viele Eltern ist aber eine verlässliche, institutionelle Betreuung in Kitas die erste Wahl.
Gleichzeitig seien auch Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen und immer mehr darauf angewiesen, Eltern und insbesondere Frauen für sich zu gewinnen. „Das lässt hoffen, dass ein Umdenken stattfindet, aber das ist ein Prozess, der leider noch ganz am Anfang steht,“ so Schmitt abschließend.
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