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29.10.14 –
„Greensleeve“ auf der Trompete für eine Ulme: im dritten Jahr nach Eröffnung der Nordwest-Landebahn begrüßte Bürgermeister Peter Schneider den ungebrochenen Protest der Offenbacher Bürger gegen Fluglärm. Er wünschte sich auch für die kommenden Jahre weitere Bäume und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dann auch Erfolge vorzuweisen seien.
Dekanin Eva Reiß erinnerte in diesem Zusammenhang an den Reformationstag und Martin Luther, der sich ebenfalls gegen mächtige Strukturen aufbäumte und noch einen Apfelbaum pflanzen wollte, sollte die Welt auch morgen untergehen. „Auch wir wollen, dass unsere Aktion Früchte trägt, Früchte, die das Weiterleben sichern und das Beisammensein hier im Kulturzentrum und in Offenbach genießen lässt. Aber vorher müssen wir lebenspraktische Dinge tun und das ist heute geschehen mit dieser Baumpflanzung. Nach Luthers These kann es kann nicht angehen, das es eine Macht gibt, die meint, sie könnte über mein Leben bestimmen.“
Alex Braun vom Hafen 2 betonte zwar den Nutzen des Flughafens für die Kulturszene aus Übersee, kritisierte aber die unnötige Kapazitätserweiterung durch den innerdeutschen Flugverkehr: „Fluglärm macht krank. Es kann keine Arbeitsplätze geben, die auf der Ausbeutung der Gesundheit der Bevölkerung einer ganzen Großstadt basieren. Und die Befruchtung der Kulturszene durch internationalen Austausch ist plötzlich wertlos. Wäre der Fluglärm geringer, stünde Offenbach nicht zuletzt aufgrund seiner Kreativ-Szene eine blühende Zukunft bevor.“
Dem grünen Bundestagsabgeordnete Wolfgang Strengmann-Kuhn ist es wichtig, dass wir im Kampf gegen den Fluglärm auf allen Ebenen ansetzen müssen: kommunal, im Land und auch auf Bundesebene müssen wir dafür sorgen, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen so sind, dass Fluglärm eine größere Rolle spielt und dass Flüge, die nicht so sinnvoll sind unterbleiben – die Bahn sei da die bessere Alternative. Und die Bevölkerung muss nach wie vor Druck machen, damit der Kampf gegen den Fluglärm weiter wächst wie ein Baum. Das wächst manchmal langsamer als man es wünschen würde, aber es wächst.“ Den Abschluss der Zeremonie gestaltete Katharina Eismann mit eigener Lyrik:
Wind hechelt durch Baulücken
Blech und Wolken
Sommerbräute fliehen über
Kopf und Stein
Blätter, Stadtretter streunen
durchs Salzgässchen
Der Apotheker an der Ecke
zählt die Dezibälle
Bunte Reden schallen aus
rostverbrämten Mündern
Der Puls jagt
Himmel im Eimer
Menschenketten rasseln
Kastanien fahren aus der Stachelhaut
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