Rede Tobias Dondelinger zum Antrag der SPD über einen Beitritt der Stadt Offenbach zur Initiative RheinMainFair

Grün wirkt nicht nur in unserer Stadt und unserer gegenwärtigen Koalition. Grün wirkt sogar bei unserem ehemaligen Koalitionspartner. Hier könnte man auch sagen: Grün wirkt nach. Ich bin ganz ehrlich: Es hat mich gefreut, dass sich die SPD eines Grünen Themas annimmt und dort versucht etwas zu erreichen.

08.12.16 –

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

als ich den Antrag der SPD zur Initiative RheinMainFair gelesen habe, habe ich gedacht: Grün wirkt!

Grün wirkt nicht nur in unserer Stadt und unserer gegenwärtigen Koalition. Grün wirkt sogar bei unserem ehemaligen Koalitionspartner. Hier könnte man auch sagen: Grün wirkt nach. Ich bin ganz ehrlich: Es hat mich gefreut, dass sich die SPD eines Grünen Themas annimmt und dort versucht etwas zu erreichen.

Ich finde es wunderbar, wenn der Standpunkt, dass ein gerechtes Handelssystem geschaffen werden muss, in dem Mensch und Umwelt nicht an den Rand gedrängt werden, sondern im Mittelpunkt stehen, eine breite Unterstützung in unserer Stadt hat. Und wenn sich viele dafür einsetzen.

Schaut man aber etwas ins Detail des SPD Antrags, dann muss man sagen: Viel Elan und guter Willen reichen eben nicht immer.

In Ihrem Antrag wird ja auch Bezug genommen auf einen Beschluss einer früheren Koalition, mit dem Titel „Offenbach wird Fairtrade Stadt“. Damals haben unsere beiden Parteien gemeinsam beschlossen, unsere Stadt zu einer Fair Trade Stadt zu machen.

Das war im Jahr 2012. Ich war damals gerade nach Offenbach gekommen und dachte: Gute Sache. Allerdings habe ich seitdem gewartet, dass auch irgendwann mal verkündet wird, dass dieses Vorhaben jetzt auch umgesetzt ist.

Ist aber nicht passiert. Die Wege der Verwaltung sind für mich als Neuen in der Fraktion ja oft noch unergründlich. Aber irgendwo dort scheint der Beschluss seit vier Jahren zu stecken…Keine Ahnung wo [ich sehe den Oberbürgermeister Horst Schneider von der Seite an]…

Warum ich das jetzt alles erzähle? Das liegt vielleicht daran, dass ich der Meinung bin und mit mir die GRÜNE Fraktion, dass man die Dinge strukturiert angehen sollte. Und ganz am Anfang jeder Strukturierten Herangehensweise stehen ja oft sehr einfache Erkenntnisse.

Zum Beispiel diese: Ein Schritt nach dem Anderen! Wir haben quasi, was die Frage des Fairen Handels angeht, seit vier Jahren einen Fuß in der Luft. Warum sollen wir jetzt noch einen anderen Schritt anfangen, eh wir den einen zu Ende gegangen sind?

  Unser Antrag sagt: Wir führen erstmal zu Ende, was wir vor vier Jahren angefangen haben. Zeitgleich denken wir schon einmal über den nächsten Schritt nach. Ihr Vorschlag mit der Initiative Rhein.Main.Fair ist dafür nicht schlecht. Allerdings sollten wir uns vorher mal schlau machen, was mit so einem Beitritt zur Initiative verbunden ist, inwiefern das uns weiterbringt und auch, welche Kosten entstehen können.

Ergibt sich dann, dass das eine gute Sache ist, dann sind wir mit Sicherheit die letzten, die dem im Wege stehen. Und wenn der Magistrat es bis dahin geschafft hat, eine Steuergruppe zu installieren und wenn nötig weitere Kriterien zur Fairtrade Stadt erfüllt wurden, dann freuen wir uns auf weitere Schritte.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis an die Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Fraktion: Ich habe mir die – zugegeben nicht besonders große – Mühe gemacht, ein bisschen mit einer Suchmaschine zu arbeiten. Da habe ich die Namen der Kommunen eingegeben, die laut der schriftlichen Begründung unter Ihrem Antrag, bei der Initiative „Rhein.Main.Fair“ dabei sind. Verbunden mit dem Schlagwort „Fair-Trade-Stadt“. Raten Sie mal… Genau, die sind schon alle Fair-Trade-Städte und uns damit den Schritt voraus, den wir mit unserem Antrag endlich gehen.

Also machen wir das doch dann einfach auch so, gehen wir einen Schritt nach dem Anderen und kommen wir damit unserem gemeinsamen Ziel ein Stück näher. Nämlich gemeinsam ein gerechteres Wirtschaftssystem zu schaffen, das den Menschen hier und in anderen Ländern ermöglicht, gut zu leben und das der Umwelt nicht schadet. Unser Antrag leistet dazu einen kleinen Beitrag und deshalb bitte ich Sie um Ihre Unterstützung.

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