13.02.15 –
Die Stadtverordnetenfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen Offenbach sieht in den beabsichtigten Umstrukturierungsplänen der hessischen Kultusverwaltung eine richtige Entscheidung, den bildungspolitischen Fokus in Zukunft auf die pädagogische Arbeit in den Schulen und die begleitende Schulsozialarbeit zu legen. Der damit verbundene Bürokratieabbau durch die Abschaffung des Landesschulamtes und eine Verschiebung der Verantwortung für die Verwendung der zugewiesenen pädagogischen Fachkräfte auf die lokale Ebene sind daher zu begrüßen. Für das staatliche Schulamt Offenbach bedeutet die Umstrukturierung eine Reduzierung um 2,5 auf dann 52,5 Stellen, die laut Schulamtsdirektor Dr. Peter Bieniussa voraussichtlich im Verwaltungsbereich des Schulamtes eingespart werden sollen.
„Aus meiner Sicht ist es unvertretbar an der begleitenden Schulsozialarbeit durch Schulpsychologen und Sozialarbeiter zu sparen. Deshalb freuen wir uns über die Ankündigung von Herrn Dr. Bieniussa, den bestehenden Bedarf an Schulpsychologen in unserer Stadt anzuerkennen und die 5% - Kürzung zu einem Bürokratieabbau innerhalb der Offenbacher Schulverwaltung zu nutzen. Wir brauchen in unserer Stadt mehr als die sechs vorhandenen Stellen für Schulpsychologen, die zudem auch noch für den Landkreis Offenbach zuständig sind. Aufgrund der Sparzwänge auf den verschiedenen Ebenen ist dies jedoch schwierig. Jedoch ist die Kooperation zwischen den beteiligten Institutionen im Bildungsbereich innerhalb Offenbachs in den vergangenen Jahren stark verbessert worden,“ so Brigitte Koenen, Ausschussvorsitzende Kultur, Schule, Sport der Offenbacher Stadtverordnetenfraktion.
Angesichts der bestehenden Problemlagen Offenbachs mit einer hohen Schulabbrecherquote (8,1 % ohne Hauptschulabschluss) und einem hohen Sozialbelastungsindex setzen sich die GRÜNEN auch weiterhin für eine Stärkung der Schulsozialarbeit durch pädagogisch geschultes Personal und Schulpsychologen und für die Kooperation im Bildungsbereich der lokalen Institutionen unter der Moderation der Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung ein. Aus Sicht der grünen Stadtverordnetenfraktion ist schulische Präventionsarbeit in Offenbach nur erfolgreich, wenn durch eine Stärkung der aufsuchenden Jugendarbeit, mehr eingesetzten Mediatoren und Konfliktberater sowie Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen arbeiten, die in Zusammenarbeit mit den Jugendzentren, dem Jugendamt, dem Schulamt und den Schulen strukturell vernetzt sind.
„Wir werden die in den vergangenen Jahren in Offenbach geleistete sehr gute Arbeit weiter fortführen. Mit Projekten wie „Jugend stärken“: Aktiv in der Region oder „Jugend stärken“ im Quartier und dem Offenbacher Modell der Schulsozialarbeit leistet die Stadt Offenbach durch Projektförderung wertvolle Arbeit im präventiven Bereich der begleitenden Schulbildung. So ist es bereits heute geübte Praxis, dass Lehrerinnen und Lehrern pädagogisch und psychologisch geschultes Begleitpersonal zur Verfügung gestellt wird, damit Jugendliche vor dem Abtriften in extremistische Parallelwelten, wie dem Salafismus, oder anderen Milieus geschützt werden können. Dass die Ressourcen auch vor dem Hintergrund der aufkeimenden Inklusionsdebatte insgesamt nicht ausreichend sind ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns zu stellen haben“, so Brigitte Koenen abschließend.
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