Grüne begrüßen Offensive für Fahrradstraßen

Noch müssen Fahrradfahrer in Offenbach häufig sehen, wie sie durch den Straßenverkehr kommen. Doch bald könnten sie auf ausgewählten Fahrradstraßen Vorfahrt vor den Autos bekommen, um schnell und komfortabel ans Ziel zu kommen. Das ist im Kern die Idee für das Projekt Fahrradstraßen in Offenbach, das Ulrich Lemke vom ADFC auf Einladung von Bündnis 90/Die Grünen Offenbach vorgestellt hat. Danach soll auf rund neun Kilometer innerstädtischen Straßen den Fahrradfahrern... [MEHR]

23.05.17 –

Noch müssen Fahrradfahrer in Offenbach häufig sehen, wie sie durch den Straßenverkehr kommen. Doch bald könnten sie auf ausgewählten Fahrradstraßen Vorfahrt vor den Autos bekommen, um schnell und komfortabel ans Ziel zu kommen. Das ist im Kern die Idee für das Projekt Fahrradstraßen in Offenbach, das Ulrich Lemke vom ADFC auf Einladung von Bündnis 90/Die Grünen Offenbach vorgestellt hat. Danach soll auf rund neun Kilometer innerstädtischen Straßen den Fahrradfahrern Vorrang vor dem Autoverkehr gewährt werden. Zugleich sind Verbindungen nach Neu-Isenburg, Obertshausen und Heusenstamm geplant. Gefördert werden könnte das Projekt über das Bundesprogramm „Klimaschutz durch Radverkehr“, für das sich die Stadt nach einem Beschluss der Stadtverordneten beworben hat. Für Offenbach wären 1,3 Millionen Euro zu schultern – verteilt auf drei Jahre. Alle Infos zum Projekt Fahrradstraßen finden Sie hier: www.fr.de/rhein-main/offenbach-offensive-fuer-fahrradstrassen-a-1281615



Bei der Vorstellung der Pläne entwickelte sich eine rege Diskussion zwischen den knapp 40 Zuhörern in der Grünen-Geschäftsstelle in der Domstraße, darunter auch der Grüne OB-Kandidat Peter Schneider und Annika Busch-Geertsema, die sich seit 2010 an der Uni Frankfurt wissenschaftlich mit Fahrradmobilität beschäftigt. Peter Schneider betonte, Offenbach wachse jährlich um rund 2500 Einwohner. Würden alle auf das Auto setzen, reiche das vorhandene Straßennetz nicht aus „und neue Straßen zur Entlastung werden wir nicht bauen.“ Mit dem erhofften Bau von Fahrradstraßen steht das Fahrrad als gleichberechtigtes Verkehrsmittel in Offenbach erst am Anfang. Deutlich wurde in der Diskussion, dass beispielsweise auch an überdachte Abstellplätze in der Innenstadt notwendig sind, um das Fahrradfahren in der Stadt attraktiver zu machen. „Infrastruktur für den Radverkehr erhöht den Radverkehrsanteil und macht die Stadt lebenswerter“, sagte Ulrich Lemke. Damit das Fahrrad seinen Stellenwert als umweltfreundliches (und gesundes) Verkehrsmittel auch im öffentlichen Bewusstsein einnehmen kann, sei eine intensive Öffentlichkeitsarbeit notwendig – vor allem beim autofahrenden Teil der Bevölkerung. Dass dies keine Utopie ist, verdeutlichte Annika Busch-Geertsema mit Blick auf die deutsche Fahrradstadt Münster. Dort habe das Fahrrad allerdings eine lange Tradition als gleichberechtigtes Verkehrsmittel. „Ich finde es aber beeindruckend, wie Offenbach versucht, diese Entwicklung hier anzustoßen“, sagte sie. Doch nicht nur Überzeugungsarbeit wird notwendig sein, um Offenbach zu einer Fahrradstadt zu entwickeln. In der Diskussion nahm auch die notwendige Finanzierung einen großen Teil der Debatte ein. Am Ende formulierte Peter Schneider die entscheidenden Worte: „Die Finanzierung der Fahrradstraßen muss Sache der Kommune sein, und ich denke, das kriegen wir hin.“

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