Grüne fordern Sozialindex bei Lehrerzuweisungen

Die Offenbacher Grünen sehen die Offenbacher Schulen bei der Zuweisung von Lehrerstellen benachteiligt gegenüber anderen Schulen wie etwa im Hoch- und Vordertaunus.„Aufgrund des hohen Anteils von Kindern aus bildungsfernen Familien, immer mehr verhaltensauffälligen SchülerInnen und häufig anzutreffenden sprachlichen Defiziten arbeiten Offenbacher LehrerInnen an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Offenbach braucht daher mehr und speziell ausgebildete Pädagogen, da ein außerordentlich hoher Bedarf an Sprachförderung besteht. Die hessische Landesregierung muss dringend mit einer erhöhten Lehrerzuweisung für Offenbach reagieren“, fordert die GRÜNE Stadtverordnete Sabine Grasmück-Werner.

10.10.12 –

Die Offenbacher Grünen sehen die Offenbacher Schulen bei der Zuweisung von Lehrerstellen benachteiligt gegenüber anderen Schulen wie etwa im Hoch- und Vordertaunus.

„Aufgrund des hohen Anteils von Kindern aus bildungsfernen Familien, immer mehr verhaltensauffälligen SchülerInnen und häufig anzutreffenden sprachlichen Defiziten arbeiten Offenbacher LehrerInnen an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Offenbach braucht daher mehr und speziell ausgebildete Pädagogen, da ein außerordentlich hoher Bedarf an Sprachförderung besteht. Die hessische Landesregierung muss dringend mit einer erhöhten Lehrerzuweisung für Offenbach reagieren“, fordert die GRÜNE Stadtverordnete Sabine Grasmück-Werner.

Sie beruft sich auf den hessischen Werkstattbericht, der mit seinen Sozialindex eine sehr ungleiche Verteilung von Bildungschancen aufzeigt und in dem Offenbach am Ende der Skala zu finden ist.

Hier ist aus Sicht der Offenbacher Grünen dringender Handlungsbedarf auf Seiten der Hessischen Landesregierung, die für die Versorgung mit Lehrern zuständig ist.  

Die aktuellen Meldungen über das außerordentlich schlechte Abschneiden hessischer Viertklässler beim Ländervergleich aller Bundesländer im Lesen, Zuhören, in der Rechtschreibung und im Rechnen befeuert die Sorge der Stadtverordneten und Lehrerin an einem Offenbacher Gymnasium: „Wir müssen aus Offenbacher Sicht nun davon ausgehen, dass wir nicht nur hessen- sondern auch bundesweit vergleichsweise schlecht dastehen und unsere SchülerInnen und Schulen stark benachteiligt sind.“

Bereits im Frühjahr hatte Sabine Grasmück-Werner im Ausschuss Kultur-Schule-Sport und in der Schulkommission nachgehakt, da im Bericht „Erziehung und Bildung in Offenbach“ 2011, anders als in den Vorjahren, keine Daten zu den Lernstandserhebungen in Grundschulen verwendet werden konnten. Das Land hatte sie nicht mehr zur Verfügung gestellt. Es heißt in dem Bericht, das Kultusministerium hätte bereits im April 2008 die Einführung eines Sozialindexes angekündigt, „mit dem die besondere Belastung einzelner Schulen ermittelt und als Konsequenz daraus zusätzliche Lehrer und Sozialpädagogen an diese Schulen geschickt werden sollen“. Passiert ist seitdem nichts. „Wir vermuten, dass die Landesregierung einen Verteilungskampf zwischen Schulämtern und Schulbezirken vermeiden will, schließlich wäre zu erwarten, dass Eltern beispielsweise im Hoch- und Vordertaunus nicht auf derzeit knapp vorhandene Lehrer und Ganztagsschulplätze verzichten möchten und protestieren werden.“

Die Grüne Stadtverordnetenfraktion wünscht sich darum, dass alle Offenbacher Akteure wie der Stadtschulelternbeirat, die Schülervertretungen und die Interessengemeinschaft der Offenbacher Schulleitungen die im Orientierungsrahmen für Bildungsentwicklung benannte Forderung nach einem Sozialindex unterstützen und an die Landesregierung herantragen.

„Man muss sich in Wiesbaden Gedanken machen, wie man zusätzliche und speziell fortgebildete LehrerInnen nach Offenbach bringt. Notwendig sind auch Entlastungsstunden für die besonders geforderten KlassenlehrerInnen sowie der Einsatz zusätzlicher FörderschullehrerInnen, SozialpädagogInnen und PsychologInnen. Auch über finanzielle Anreize sollte nachgedacht werden“, so Grasmück-Werner abschließend.

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Bildung und Soziales | Presse Fraktion

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