Was für Schulen vorgesehen ist, landet auch in den Schulen

Rede zum Antrag "Entlastung der Stadt durch Bundesinvestitionsprogramm KIP II für dringende Investitionen in Sportstätten und Spielplätze nutzen" von Ursula Richter im Stadtparlament Die Zustände an vielen Schulen sind weiterhin untragbar und wir brauchen dringend mehr Platz an allen Ecken und Enden. Unsere Stadt ist noch lange nicht am Ende der Fahnenstange, was das Wachstum betrifft. Jeder Cent, der in Offenbach für Schulen vorgesehen ist, muss auch in Schulen landen.

12.05.17 –

Rede zum Antrag "Entlastung der Stadt durch Bundesinvestitionsprogramm KIP II für dringende Investitionen in Sportstätten und Spielplätze nutzen" von Ursula Richter im Stadtparlament

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine sehr geehrten Damen und Herren,

der Antrag der SPD hat mich echt erstaunt. Der Nachtragshaushalt ist noch nicht da und schon gibt es Vorschläge zum Ausgeben und so kreativ sind die auch nicht. Spontan habe ich gedacht, das Fell des Bären wird bereits verteilt, bevor er erledigt ist.

Klar, auch wir hätten einige Ideen was wir mit 5 Millionen Euro so anstellen könnten. Da gibt’s einiges. Spielplätze wären bei uns bestimmt auch dabei. Und ein Hallenbad fänden wir auch nicht schlecht, aber ein richtiges, nicht nur ein Dach.

Sie machen da weiter, wo sie mit dem vorherigen Antrag angefangen haben. Kunstrasenplätze zu fordern – Geschenke für den „Sportdezernenten“ zum Verteilen. Gerade in Wahlkampfzeiten mangelt es wohl nicht an Fantasie. Woran es aber hier mangelt, ist Realismus.

Ist das euer Ernst?

Stellen wir uns vor, was die SPD vorschlägt, wäre korrekt berechnet, was nicht so ist. Und stellen wir uns mal vor, wir würden den Vorschlag der SPD umsetzen, was wir nicht machen werden. Wir bauten 2 Kunstrasenplätze und eine Überdachung für die Rosenhöhe für insgesamt 5 Millionen Euro, Kolleginnen und Kollegen, 5 Millionen Euro ! Und ein bisschen Spielplätze machen wir auch noch. Statt das Geld in Schulen zu stecken, für die das Geld vorgesehen ist. Ich möchte wissen, was die Schülerinnen und Schüler z.B. der Mathildenschule dazu sagen würden. Naja, bei den Jungs sind sicher einige dabei, die Fußball toll finden. Und sicher gibt es auch ein paar Mädchen, die gerne kicken gehen. Vielleicht können die Schülerinnen und Schüler ab sofort den ganzen Tag Fußball spielen und schwimmen, statt in eine Schule zu gehen, die  eh nicht so toll aussieht.  Die Eltern dürften davon schon weniger begeistert sein, genauso wie Schulleiter und Lehrende.  Die würden doch fragen: Leute, ist das Euer Ernst? Kunstrasenplätze gegen Schulsanierung?

Und genau diese Frage habe ich auch an die SPD: Ist das wirklich euer Ernst? Ich glaube nicht. Ich bin davon überzeugt, so einen Antrag stellt eine Oppositionsfraktion im Wahlkampf, weil ihr genau wisst: Ihr braucht nicht bange sein. Das wird niemals so beschlossen werden, denn das wäre schlicht irre. Aber klar, zu den Sportvereinen kann die SPD gehen und sagen: „Wir wollten euch ja was Gutes tun, nur die anderen die spielen mal wieder nicht mit. Wir hätten das für euch gemacht.“ Und ihr müsst nur unseren OB-Kandidaten wählen, der macht das dann für euch. 

Erst Schulen, Kitas und Busse, dann Sportplätze

Die Zustände an vielen Schulen sind weiterhin untragbar und es kommt hinzu  wir brauchen dringend mehr Platz an allen Ecken und Enden. Unsere Stadt ist noch lange nicht am Ende der Fahnenstange, was das Wachstum betrifft. Jeder Cent, der in Offenbach für Schulen vorgesehen ist, muss auch in Schulen landen.

Martin Wilhelm (SPD) gebe ich Recht, wenn er sagt: Eine wachsende Stadt braucht auch eine angepasste Infrastruktur. Für uns Grüne kommen allerdings - liebe Sportvereine, es tut uns leid - vor Sportstätten erst mal Schulen, Kitas und Nahverkehr. Kunstrasenplätze sind bei dem, was wir zu tun haben, Luxus pur und nicht dringend notwendige Infrastruktur.

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