Verwaltung kann Jugendliche nicht für Politik begeistern

Rede zum SPD-Antrag Mentoring für politisch interessierte Jugendliche von Ursula Richter im Stadtparlament Wir alle sind uns bewusst, dass wir Jugendliche sehr viel mehr fördern und an unsere Arbeit heranführen müssen. Aber - wollen wir das wirklich anhand eines vom Magistrat oder vom Stadtverordnetenbüro erarbeiteten Konzeptes? Oder - ist es nicht ureigene Aufgabe der Parteien, dafür zu sorgen, dass Jugendliche an politische Arbeit herangeführt werden.

19.06.18 –

Rede zum SPD-Antrag Mentoring für politisch interessierte Jugendliche von Ursula Richter im Stadtparlament

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Mentoring ist ein Instrument, das oft zur Förderung von Frauen genutzt wird. Auch deshalb hat die Frauenbeauftragte mit dem KJP und einzelnen Fraktionsmitgliedern vor einigen Jahren ein Mentoring-Programm durchgeführt, eine gute Sache.

Vor einigen Jahren noch hat auch Grete Steiner eine Initiative in Kooperation mit der Schillerschule ins Leben gerufen. Dieses Planspiel gibt es leider nicht mehr.

Wir alle sind uns bewusst, dass wir Jugendliche sehr viel mehr fördern und an unsere Arbeit heranführen müssen. Aber - wollen wir das wirklich anhand eines vom Magistrat oder vom Stadtverordnetenbüro erarbeiteten Konzeptes? Oder - ist es nicht ureigene Aufgabe der Parteien, dafür zu sorgen, dass Jugendliche an politische Arbeit herangeführt werden.

Und - glauben wir wirklich, dass die Arbeit in den Parlamenten mit all ihren Regularien und Einschränkungen Jugendliche besonders und zahlreich an die politische Arbeit heranführt. Ich glaube unsere Sitzungen sind nicht geeignet um den Spaß an Politik zu wecken. Politik ist vor allem dann sexy, wenn sie Spaß macht und man mit Gleichgesinnten über Themen streiten kann und Dinge umsetzen, die einen auf den Nägeln brennen. Deshalb ist es wichtig, Freiräume und Möglichkeiten zur Mitarbeit von Jugendlichen zu bieten. Wir glauben das können nur die Parteien selbst. Dort können  sich Jugendliche ausprobieren, neue Formen entwickeln und sie merken, was sie erreichen können, und mit der Zeit können und werden sie dann auch Lust auf mehr Politik bekommen.

Bei allem Respekt vor der Arbeit unseres  Stadtverordnetenbüros – ob es der richtige Ort ist um Freiräume für eine spannende Jugendarbeit zu etablieren, weiß ich nicht so recht. Und wir finden Dominik, dass deine Erfahrung mit dem Stadtverordnetenbüro aus einem ganz anderen Beweggrund kommt und auch aus anderen Gegebenheiten. Ich bin mir sicher, auch du hast deine ersten politischen Erfahrungen ganz bestimmt nicht als Parlamentarier und mit dem Stadtverordnetenbüro gemacht.  

Ein weiterer Hinweis für junge Menschen, die tatsächlich das Parlament spannend finden, gibt es ja bereits in einigen Fraktionsbüros die Möglichkeit Praktika zu machen.

Viel dringender und wichtiger halte ich die Frage, wie wir die Arbeit des Rings politischer Jugend  wieder aktivieren und fördern können. Zu allererst betrifft das wohl Räume um vernünftig tagen zu können.

Wir lehnen den Antrag ab, da wir der Auffassung sind, dass die Fraktionen und Parteien Ihre Jugendförderung selbst hinkriegen müssen und der Magistrat der falsche Ansprechpartner ist, genauso wie das Stadtverordnetenbüro.

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