GRÜNE zur Entwicklung bei der EVO: Offenbacher Einfluss strategisch nutzen!

Angesichts der jetzt öffentlich gewordenen Entscheidungen des Mannheimer Mutterkonzerns der EVO, der MVV, unter dem kryptischen Titel ‚Einmal gemeinsam' sorgen sich die Offenbacher Grünen einmal mehr - gemeinsam mit den Beschäftigten der EVO - um die künftige strategische Ausrichtung der EVO und um den Erhalt hochwertiger und zukunftsweisender Arbeitsplätze am Standort Offenbach.

„Es ist bezeichnend, dass die MVV just in Sichtweise des Auslaufens der im Jahr 2000 vertraglich vereinbarten Bestandsschutzrechte ein Programm zur Reduzierung der Belegschaft auflegt. Zudem sind wohl konzernintern Umstrukturierungen geplant, die sich ebenfalls zu Lasten des Offenbacher Energieversorgers auswirken würden. Die EVO AG ist ein gesundes und gut aufgestelltes Unternehmen. Die Stadt Offenbach als große Minderheitsaktionärin muss endlich eine klare Strategie verfolgen, um ihren Einfluss geltend zu machen!", sagt Peter Schneider, der Grüne Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des Hauptausschusses für Finanzen und Beteiligungen.

Äußerst unzufrieden ist Schneider mit der Informationspolitik des Mannheimer Mutterkonzerns: „Es ist schon ein Ding, dass die Stadt Offenbach die Pläne zur Personalreduzierung aus der Zeitung erfährt. Im Sinne einer guten Partnerschaft hätte ich erwartet, dass vor den Verkündigungen in den Personalversammlungen in Mannheim, Kiel und Offenbach die städtischen Anteilseigner mindestens informiert und zudem in den Diskussionsprozess eingebunden werden. Dass dies nicht passiert ist, wirft kein gutes Licht auf die Kommunikationsprozesse zwischen dem MVV-Vorstand und Offenbach. Auch wenn direkte Kündigungen auf absehbare Zeit ausgeschlossen sein sollen, müssen wir ein hohes Interesse daran haben, dass die EVO nicht schleichend reduziert wird.", so Peter Schneider.

Der Grüne wundert sich auch über die heute veröffentlichte Aussage des Kämmerers und Beteiligungsdezernenten Michael Beseler, ein „sozialverträglicher" Abbau der Konzernbelegschaft von einem Prozent jährlich sei „noch nicht so erschütternd".

Schneider dazu: „Ohne genauere Kenntnis der Pläne und der Ziele der MVV kann man m. E. nicht zu einer solchen Aussage kommen. Wenn der Kämmerer die Planungen kennt, sollten sie umgehend in den entsprechenden Gremien vorgelegt werden, damit endlich deutlich wird, welche Hebel die Stadt Offenbach bewegen kann, um ihre Interessen zu wahren."

Peter Schneider weist auf die städtischen Verlautbarungen zur Sache hin, wie sie z. B. Prüfungsbericht nach § 121 VII der Hessischen Gemeindeordnung nachzulesen sind. Der Bericht, der der kommenden Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorliegt, nennt klar das städtische Ziel, dass die EVO „unverändert weiterhin die alleinige Plattform der Gesellschafter für die Beschaffung und den Vertrieb von Strom, Gas, Wasser und Fernwärme in Offenbach und Umgebung bleibt". (s. S. 13 des Berichts)

„Wie im Magistratsbericht vom 11.01.2010 zum Stadtverordnetenbeschluss vom 02.07.2009 (Drucksache DS I A 456/1) ausgeführt, vergibt die Stadt Offenbach die Konzessionen in den Bereichen Gas, Strom und Wasser ‚nach eigenem Ermessen'. Es kann nicht sein, dass wir mal eben en passant von getroffenen Entscheidungen der MVV erfahren und in Unkenntnis der Auswirkungen auf Offenbach sofort unser Verständnis äußern. Ich werde erneut in der Koalition darauf drängen, dass wir baldmöglichst zu einer geänderten Kommunikation in dieser höchst wichtigen Frage kommen. Zudem rege ich dringlich an, dass sich OB Horst Schneider mit seinen Kollegen in Mannheim und Kiel in Verbindung setzt. Uns muss interessieren, was dort passiert und wie der Kenntnisstand dort ist. Das geht uns direkt an, und zwar sowohl der Stellenabbau als auch die Umstrukturierungspläne im Konzern."

 

 

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