Grüne heißen geplantes Engagement der Frankfurter ABG im Hafen willkommen. Anspruchsvolles Energiekonzept goldrichtig – von den Grünen durchgesetzt.

„Wir heißen das Engagement der ABG, im Offenbacher Hafen hochwertige und komfortable Passivhäuser zu bauen, willkommen", begrüßt Peter Schneider, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Offenbacher Rathaus, die Absichten der Frankfurter Baugesellschaft.

„Die neuen Pläne stehen voll im Einklang mit den Zielen, die wir Grüne mit der Entwicklung des Hafens verbinden, d.h. mit einer gleichzeitig städtebaulich hochwertigen wie auch nachhaltigen und energieeffizienten Stadtentwicklung sowie einer Aufwertung des Offenbacher Nordends", so der Energie- und umweltpolitische Sprecher Edmund Flößer. Das Ziel einer Mischung von Wohnen und Gewerbe rückt so endlich in greifbare Nähe und zwar mit Qualitätsstandards am Bau, deren Realisierung manche Partner zuvor bezweifelt haben.

„Die Diskussionen um die ökologischen Anforderungen bei der Hafenentwicklung nahmen zeitweise dramatischen Charakter an", erinnert sich Peter Schneider, „so berichteten die Medien (z.B. OP am 24.03.2007): „Hafen entzweit die Koalition". Streitpunkt war die Festsetzung der Passivhausbauweise oder vergleichbarer energieeffizienter Standards, wie sie schließlich im Stadtverordnetenbeschluss (DS 137/1) in der Sitzung am 22. März 2007 vereinbart wurden. Deren Umsetzung nahm eine Rahmenvereinbarung auf, die in der Stadtverordnetenversammlung am 31. Januar 2008 beschlossenen wurde.

In einem weiteren städtebaulichen (Erschließungs-) Vertrag wurden dann im Lichte des Klimaschutzes fortschrittliche Standards definiert, die die zu erwartenden Emissionen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) stark reduzieren bzw. nahezu halbieren auf 5197 t statt 9557 t CO2. Sogar eine CO2-neutrale Wärme-Versorgung ist nun möglich, dank Zufeuerung von Biomasse aus Holzpellets im Fernwärme-Heizkraftwerk der EVO.

Hierzu verpflichtete sich die SOH mit der EVO einen Vertrag abzuschließen, der den für eine CO2-neutrale Versorgung notwendigen Biomasse-Einsatz bilanzmäßig per TÜV-Gutachten dem Hafengebiete zurechenbar macht. Für das Hafengebiet wurde daher eine Fernwärmeanschlusspflicht vereinbart.

Die gesamte Stromversorgung öffentlicher Gebäude und Anlagen im Hafen wird darüber hinaus mit grünem Strom sichergestellt.

Gerne hätten die GRÜNEN auch die Nutzung solarer Energie vereinbart, dies war aber zum damaligen Zeitpunkt mit den Koalitionspartnern SPD und FDP nicht durchsetzbar. Alle Gebäude werden aber für eine solare Energiegewinnung präpariert (Statik, Dachkonstruktion und Leitungen).

Auch das Energiesparen kommt nicht zu kurz: Wohngebäude müssen mindestens den KfW 40 Standard erfüllen. Bürogebäude sollen mindestens 20% unter der EnEV 2009 bleiben.

Die gemäß CO2-Bilanz günstigste der untersuchten Varianten wurde zur Umsetzung vereinbart. Die CO2-Emissionen für den Wärmebedarf verhalten sich durch den Einsatz von anrechenbarer Biomasse neutral, fallen also aus der Bilanz. Es bleiben 4040 t CO2-Emissionen aus der Bereitstellung von Strom für Lüftung und Beleuchtung sowie 1100 t CO2-Emissionen die dem Bereich Kühlung zuzurechnen sind. Gegenüber der gesetzlich vorgeschriebenen Variante bedeutet das ca. eine Halbierung der auf den Gebäudebereich entfallenden CO2-Emissionen.

Die vorgesehene Einsparung von über 4000 t CO2 ist ein großer Erfolg für den Klimaschutz.

„Wir fühlen uns inzwischen in mehrfacher Hinsicht in unserem Bemühen um ein fortschrittliches Energiekonzept als Teil einer hochwertigen Entwicklung des Hafens bestätigt", resümiert der Fraktionsvorsitzende. Bereits das Fazit der Experten eines SOH -Hafen - Symposiums in 2008 lautete (wie die OP am 21.08.2008 berichtete): „Grüne Immobilien sind kein Widerspruch zu hochwertiger und energieeffizienter Quartiersentwicklung".

Nicht nur die ABG, sondern auch andere große Investoren- und Fondsgesellschaften setzen heute beim Erwerb von Immobilen ausschließlich auf höchste Standards oft gemäß international vergleichbarer Labels z.B. dem LEED-Gold-Standard (Leadership in Energy and Environmental Design).

Insbesondere die von den Grünen zu Beginn ins Spiel gebrachte Passivhausbauweise schlägt nun „zwei Fliegen mit einer Klappe". Sie bedeutet: Erstens Klimaschutz durch geringen Energieverbrauch und zweitens Schutz vor Lärm durch dreifache Wärmeschutzverglasung in Verbindung mit elektronisch gesteuerter Lüftung zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft. Diese Bauweise sichert den Bewohnern durch gute Dämmung ein behagliches Wohnklima, Wärme im Winter und Kühle im Sommer wobei jederzeit die Möglichkeit aber nicht die Notwendigkeit besteht, individuell die Fenster zu öffnen.

„Das Hafengebiet war und ist uns schon aus dem Blickwinkel der notwendigen gesamtstädtischen Aufwertung zu wertvoll, um es schnellstmöglich und bedingungslos zu verschleudern. Diese Haltung wird sich zukunftsweisend und als „goldrichtig" im Lärm-Rechtsstreit erweisen", prognostiziert der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Peter Schneider.

Stadtverordnetenfraktion - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,
Peter Schneider, Fraktionsvorsitzender

f.d.R. Edmund Flößer, Fraktionsgeschäftsführer

 

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