Grüne begrüßen Fortschritte bei der ökologischen Sanierung des Schultheisweihers und weisen CDU – Kritik zurück

Die Grünen weisen die unsachlichen Äußerungen der CDU-Stadtverordneten Nöller bezüglich der Sanierungserfolge am Schultheisweiher vehement zurück. Ziel der Grünen, und da wissen sie sich mit Umweltdezernentin Birgit Simon einig, ist die Erhaltung und Bewahrung des Schultheisweihers als frei zugänglichem Naturschutz- und Badesee in Offenbach. „Das Vorgehen bei der Sanierung ist fachlich völlig richtig, es muss behutsam vorgegangen werden, betont Edmund Flößer, Stadtverordneter der Grünen, „da der See in erster Line ein Naturschutzgebiet ist, in dem unter anderem auch Baden möglich ist und bleiben soll."

Zur sanften ökologischen Sanierung des Schultheisweihers, so wie sie bisher erfolgt ist, gibt es keine Alternative. Entgegen den Verlautbarungen von Frau Nöller, die auf ihrer falschen und überzogenen Deutung behördlicher Warnhinweise beruhen, sind erste Erfolge Fakt: Die Messwerte zeigen deutliche Verbesserungen an und das bedeutet, dass es in Zukunft seltener zu absoluten Badeverboten kommen wird. Vorerst muss aber, auch wenn die Werte sich gegenüber den Vorjahren gebessert haben, weiterhin mit Warnhinweisen gerechnet werden. Dies dient aber lediglich der Vorsorge für besonders empfindliche Menschen wie Allergiker und Kinder und beruht auf geänderten gesetzlichen Bestimmungen.

Die von Frau Nöller vorgeschlagenen Maßnahmen wie Abfischen und Entfernen des Algen bzw. Pflanzenwuches sind nicht neu, sie wurden in den letzten Jahren bereits umgesetzt und in den zuständigen Gremien erläutert. Sie werden soweit nötig fortgesetzt, um Schritt für Schritt dem Ziel eines ökologisch intakten Gewässers näher zu kommen. „Diese Sachlage müsste Frau Nöller eigentlich bekannt sein.", so Edmund Flößer.

„Mit sonstigen vage geforderten Hauruck-Maßnahmen muss man vorsichtig sein, es könnte viel Schützenswertes zerstört und letztlich wenig kurzfristig gewonnen werden. Der Erfolg der sanften ökologischen Sanierung wird sich langfristig einstellen, die gewählten Maßnahmen (Abfischung, Bindung der Nährstoffe, Aufklärung der Besucher) benötigen ihre Zeit und müssen mehrfach angewendet werden, um nachhaltig wirken zu können", versichert Edmund Flößer, Diplom-Biologe und umweltpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion.

Der Grüne Stadtverordnete erinnert an die Ausgangssituation. Der Schultheisweiher war zu Beginn der vom Umweltamt eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen ein schwerkranker Patient, der mit Apparatemedizin allein nicht mehr wiederherzustellen war. Die Aussicht auf Besserung war ebenso wie die Sichttiefe sehr getrübt. Naturheilverfahren boten sich als Ausweg an.

Am Anfang stand die Analyse der Ursachen, um dauerhaft und gezielt ansetzen zu können. Durch menschliche Einflüsse (direkte Ausscheidungen in das Wasser, erhöhter Fischbesatz) war das Gewässer mit einem Überangebot an Nährstoffen belastet (eutrophiert) und geriet aus dem Gleichgewicht. Kennzeichen dafür waren und sind Massenvermehrungen einzelner Arten, die das Gewässer dann zeitweise dominieren - in diesem Fall starke Wasserblüten der Toxine bildenden Cyanobakterien (Blaualgen).

Selbst Talsperren, die allgemein als Ansammlung reinen Wassers gelten, sind vor diesen Entwicklungen mitunter nicht gefeit, wie der „Gewässerkundliche Jahresbericht 2007" des Landes Hessen ausweist, wenn ungünstige Faktoren zusammenkommen.

Heute kann man im Schultheisweiher wieder baden und mit jedem Schritt der Sanierung steigen die Chancen, dass dies so bleibt. Ausgeschlossen sind Warnungen oder Badeverbote vorerst nicht, denn die Wasserqualität hängt von zu vielen Faktoren ab. Dazu zählt neben den Sanierungsmaßnahmen in erster Linie das Verhalten der zahlreichen Badegäste selbst, die verstärkt über die Problematik der Empfindlichkeit des Gewässers gegenüber (kleinen) menschlichen Ausscheidungen informiert werden müssen - aber auch die Wassertemperatur und Niederschläge spielen eine Rolle.

Das Dilemma liegt darin, dass der Schultheisweiher gleichzeitig Badesee, Naturschutzsee und Angelsee ist, wobei im Vordergrund von Anfang an der Schutz seltener Pflanzen und Tierarten stand. Die anderen Nutzungsformen dürfen die Schutzziele nicht beeinträchtigen. Rücksichtnahme ist also das Gebot der Stunde. Im Gegenzug genießen die Besucher und Betrachter ein Stück Natur in Offenbach - in Zukunft, wenn alle mithelfen, wieder ohne Einschränkung des Badevergnügens.

 

 

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