GRÜNE: Offenbacher CDU in Sachen Bildung von allen guten Geistern verlassen

Peter Schneider, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN in Offenbach, ist nach der Jungfernrede des frisch gebackenen schulpolitischen Sprechers der CDU, Simon Grüttner, entsetzt: „Mit Frau Isser hatte die CDU-Fraktion in Offenbach eine schulpolitische Sprecherin, der man – bei allem inhaltlichen Dissens – nicht nachsagen kann, dass sie sich nicht für die Interessen der Offenbacher Schulen eingesetzt hätte. Sie kannte sich im Thema aus und wusste, auch aus vielen Gesprächen mit den Schulen, wovon sie sprach. Was Herr Grüttner junior am Donnerstag zum Wunsch der Geschwister Scholl-Schule auf Umwandlung in eine Integrierte Gesamtschule zu sagen wusste, zeugte dagegen nicht nur von einer erschreckenden Unkenntnis der Offenbacher Schullandschaft und der Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler, es war ein Schlag ins Gesicht von 141 Eltern, die erfolglos die Einschulung ihrer Kinder in eine 5. Klasse einer IGS beantragt hatten. Diesen Menschen in technokratischer und pseudo-juristischer Sprache einfach Teile des Hessischen Schulgesetzes und des Ablehnungsschreibens der Kultusministerin entgegenzuhalten, ist mehr als unverschämt – es ist obszön. Statt im Bereich Bildung das für die Kinder und für die Sozialstruktur Offenbachs Richtige zu tun, wird in Vasallengehorsam die Vernunft auf dem Altar der Wahlkampftaktik geopfert.

Brigitte Koenen, schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, ist v. a. die Aussage von Herrn Grüttner junior ein Skandal, eine weitere IGS in Offenbach werde sich zu Lasten besserer Schülerinnen und Schüler an Gymnasien auswirken. Frau Koenen: „Der junge Herr Grüttner hat offensichtlich keinerlei Ahnung von der Zusammensetzung und den Bedürfnissen der Schülerschaft an den einzelnen Schulen. Gerade in Offenbach mit seinen Problematiken brauchen wir eine Schullandschaft, die den Schülerinnen und Schülern eine optimale Förderung bietet. Herr Grüttner junior hat sich in seiner Rede gar nicht erst die Mühe gemacht, sich mit dem Schicksal und den Chancen der Menschen auseinanderzusetzen, denen er seinem Vater und dessen Chef zu Gefallen Knüppel zwischen die Beine wirft."

Mehr als geärgert hat sich Brigitte Koenen auch über die Stadtverordnete Stathakis: „Als ich in meiner Rede ausführte, dass ca. 20 % der Schülernnen und Schüler in den Offenbacher Gymnasien die Schule ohne das angestrebte Abitur verlassen und dass es unser Anliegen sein müsse, solche Negativkarrieren zu vermeiden, kommentierte sie: ‚Da kommen mir ja die Tränen!’ Das finde ich zynisch. Es macht mich fassungslos, dass jemand mit solcher Gleichgültigkeit über elementare Erfahrungen von Menschen hinwegsieht, die zu vertreten sie doch gewählt ist!“

Peter Schneider sieht im Abstimmungsverhalten der CDU zum Nachtragshaushalt, zur Geschwister Scholl-Schule und zum umstrittenen Sozialdaten-Antrag von Herrn Kayser eine Strategie: „Leider hat die große Offenbacher Oppositionspartei nur billigsten Landtagswahlkampf à la Koch im Kopf. Sie setzt auf Stimmungsmache und Ideologie, und das obwohl wir dringend vernünftig handeln müssen. Was dabei rauskommt, ist ein Trauerspiel. Nur gut, dass diese Partei in unserer Stadt nicht regiert. Deren jüngste Personalentscheidung zugunsten eines jungen Mannes und zuungunsten einer verdienten Fachfrau erklärt sich aus dem desolaten Zustand der Führungsriege der CDU. Man kann sich nur wünschen, dass es da mal kracht und vernünftige Politikerinnen und Politiker eine Chance bekommen – sicht- und hörbar sind sie ja, nur leider sehr versteckt und leise. Die Erfahrungen von Frau Isser werden sie sicher nicht ermutigen..."

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>